Unsere wesentlichen Themen

Die für das Kerngeschäft der ASFINAG wesentlichen Themen werden laufend überprüft. 2019 wurden die wesentlichen Themen im Rahmen von internen Workshops und einer Online-Befragung der relevanten Stakeholder erneut identifiziert und priorisiert.

Entwicklung der Wesentlichkeitsmatrix

2019 wurden die wesentlichen ökonomischen, ökologischen und sozialen Themenfelder in einem mehrstufigen Prozess unter Beteiligung von internen und externen Stakeholdern erneut identifiziert und priorisiert. Die angewandte Methodik entspricht den Anforderungen der GRI-Standards und der gesetzlichen Vorgaben (§ 267a UGB). Diesbezüglich wurde auch sichergestellt, dass alle dort genannten nichtfinanziellen Belange berücksichtigt wurden.

In einem Workshop mit dem Nachhaltigkeitskernteam wurden die wesentlichen Auswirkungen, Chancen und Risiken der Geschäftstätigkeit der ASFINAG sowie der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette erhoben und priorisiert (siehe x-Achse der Wesentlichkeitsmatrix). Auswirkungen werden hierbei als aktuelle oder vorhersehbare positive oder negative Effekte definiert, Risiken und Chancen werden als potenzielle Ereignisse beschrieben, die sich auf nichtfinanzielle Belange auswirken können.

Das Nachhaltigkeitskernteam setzt sich aus Fachexpertinnen und -experten unterschiedlichster Verantwortungsbereiche zusammen, welche dank ihres operativen Tätigkeitsbereiches und zum Teil intensiven Stakeholder-Kontaktes über einen holistischen Überblick über die Kernthemen der ASFINAG verfügen. Externe Perspektiven flossen in diesem Schritt durch externe Beratung sowie die Berücksichtigung von Nachhaltigkeits-Standards und -Ratings ein.

Die aus dem Workshop abgeleiteten 21 Themen wurden im Zuge einer umfassenden Online-Befragung von relevanten Stakeholdern gewichtet und die Leistungen des Unternehmens in diesen Themenfeldern bewertet (siehe y-Achse der Wesentlichkeitsmatrix). Von den angefragten Stakeholdern – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Benutzerinnen und Benutzer von Autobahnen und Schnellstraßen, Güter- und Personenbeförderungsunternehmen, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner, Anrainerinnen und Anrainer, Blaulichtorganisationen, NGOs, Medien, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Akteure aus Politik und Behörden – nahmen rund 620 Personen an der Befragung teil.

Die Befragungsergebnisse wurden in einem weiteren Workshop gemeinsam mit der Konzernsteuerung analysiert und deren Bedeutung für den langfristigen Geschäftserfolg der ASFINAG bewertet (abgebildet in der Wesentlichkeitsmatrix durch die Bubblegröße).

Die identifizierten Nachhaltigkeitsthemen gliedern sich in 5 Handlungsfelder, welche sich auch in der Struktur dieses Berichts widerspiegeln: Gesellschaft, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Verkehr, Umwelt und Lieferkette. Zu allen Themen werden Informationen über deren Steuerung und die Leistung der ASFINAG veröffentlicht, wobei die einzelnen Themen aufgrund ihrer Relevanz im Umfang der Berichterstattung im Vergleich zum Vorjahresbericht wieder angepasst wurden.

Wesentlichkeitsmatrix

2020 wurden die Themen im Hinblick auf den nationalen Energie- und Klimaplan und das Regierungsprogramm der österreichischen Bundesregierung evaluiert und bei der Entwicklung der Kernstrategie Nachhaltigkeit, Ökologisierung und Klimaschutz berücksichtigt.

Die Zuordnung der Nachhaltigkeitsthemen zu den einzelnen Kapiteln und den NaDiVeG-Belangen finden Sie im Abschnitt „Zuordnung der wesentlichen Themen“ im Anhang des Berichts.

Die Wesentlichkeitsanalyse soll im Jahr 2024 aktualisiert werden.

Unsere Handlungsfelder

Die Wesentlichkeit der abgebildeten Themen ergibt sich aus der wechselseitigen Wirkung zwischen den Themenbereichen und unserem Kerngeschäft sowie den Interessen unserer Stakeholder:

  • Gesellschaft
    Die ASFINAG ist als einer der größten Infrastrukturanbieter Österreichs ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Österreich und setzt Impulse für Konjunktur und Beschäftigung. Im Sinne einer verantwortungsvollen Unternehmensführung agieren wir im Einklang mit den rechtlichen Bestimmungen. Um deren Einhaltung zu gewährleisten, verfügen wir über ein konzernweites Compliance-Management. Dazu erheben wir unter anderem Kennzahlen zum Bauprogramm oder den Schulungsteilnehmern Ethik/Integrität und Anti-Korruption.
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    Wir unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung und ihrem Wohlbefinden durch umfassende Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Gesundheit & Sicherheit, Karenzunterstützung und Diversitäts-Management. Neben Kennzahlen wie Fluktuationsrate, Unfallrate, Weiterbildungsstunden oder Frauenquoten erheben wir dazu auch regelmäßig die Mitarbeiterzufriedenheit.
  • Verkehr
    Autoverkehr ist leider trotz vieler Sicherheitsmaßnahmen und technologischer Entwicklungen immer mit Unfällen verbunden. Wir erheben und analysieren Unfallzahlen und setzen Maßnahmen zur Reduktion von Unfallrisiken. Mit steigendem Verkehrsaufkommen wächst auch das Stau- und Unfallpotenzial. Wir messen und managen mit zahlreichen Instrumenten Verkehrsflüsse und ihre komplexen Wirkungen. Schlüsselkennzahlen sind Unfallzahlen, Fahrleistung und Staueinheiten.
  • Umwelt
    Wir wissen, dass der Straßenverkehr auch mit negativen Umweltauswirkungen verbunden ist und versuchen, diese zu reduzieren und zu verhindern. Im Hinblick auf Dekarbonisierung liegt der Fokus für unseren Betrieb auf Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Wir unterstützen zudem die Umstellung auf alternative Antriebssysteme, indem wir die Infrastruktur für E-Mobilität auf unserem Streckennetz und eigenen Betriebsstandorten kontinuierlich ausbauen. Zusätzlich streben wir laufend nach Verbesserungen bei Ressourcenverbrauch & Abfallaufkommen, Lärm, Artenvielfalt und Baukultur (Landschaftsgestaltung). Wir messen unseren Fortschritt unter anderem mit dem Energieverbrauch, dem Treibhausgasausstoß im Betrieb und durch den Verkehr, der Recyclingquote und arbeiten mit Lärm-, Ausgleichsflächen- und Baumkataster.
  • Lieferkette
    In den vergangenen Jahren setzten wir vermehrt Schritte, um auch in der Lieferkette Grundsätze und Standards der Nachhaltigkeit einzuführen. Für alle großen Vergabeverfahren im Baubereich werden Sozial- und Umweltkriterien bei der Ermittlung der Bestbietenden berücksichtigt. Diesen Fortschritt messen wir mit Schlüsselkennzahlen wie Prozentsatz geprüfter Zuliefererunternehmen oder Arbeitsunfälle in der Lieferkette.

Im Abschnitt „Handlungsfelder & Kennzahlen“ finden Sie detaillierte Informationen zu den aktuellen Entwicklungen unserer Nachhaltigkeitsthemen.

Unser Nachhaltigkeitsprogramm

Im Jahr 2020 wurden im Zuge des „ASFINAG Updates“ die strategische Ausrichtung in den Kerngeschäftsbereichen durch die Entwicklung von neun Kernstrategien festgelegt. Diese ermöglichen eine integrative, zeitliche und ressourcenbetrachtende Abstimmung, Prioritätenreihung und Konsolidierung bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen im gesamten Konzern. Wesentliche Grundprinzipien aller Teilstrategien sind daher:

  • die Identifikation und Überwindung von Zielkonflikten,
  • der Aufbau, die Steuerung und Transparenz anhand von Kennzahlen
  • die budgetäre Steuerung der strategischen Aktivitäten und
  • die Setzung von Schwerpunkten basierend auf Handlungsfeldern und strategischen Leitsätzen.

Folgende Kernstrategien werden definiert, darüber hinaus werden System- und Bereichsstrategien entwickelt.

Im Zuge der Ausarbeitung der Kernstrategie Nachhaltigkeit, Ökologisierung und Klimaschutz hat sich die Notwendigkeit zur Erweiterung der Konzernsteuerung um die neue Kernstrategie „Energiestrategie“ herausgestellt. Diese wurde mit Dezember 2022 neu besetzt.

Alle Kern- und Bereichsstrategien umfassen einige der relevanten Nachhaltigkeitsthemen aus der Wesentlichkeitsanalyse. In der nachstehenden Abbildung ist die Verknüpfung der Nachhaltigkeits-Handlungsfelder mit den relevanten Strategien dargestellt, sowie die entsprechenden Hauptziele je Teilstrategie.

GRI Disclosures:
2-12
2-23
2-25
2-29
3-1
3-2
3-3